Letzte Woche hatte ich einen Gig in einem Club, auf den ich mich sehr gefreut hatte. Ich packte mein Setup, bereit, den Abend mit großartiger Musik und einer mitreißenden Crowd zu füllen. Doch was ich dort vorfand, hat mich nachdenklich gemacht.
Kaum war ich am Pult und der erste Track lief, fiel mir etwas auf: Überall, wo ich hinsah, blitzten Handybildschirme. Leute, die nicht tanzten, sondern Videos drehten, Selfies machten und versuchten, den „perfekten Moment“ einzufangen – nur um ihn später auf Social Media zu posten. Es schien, als wäre die Musik nur der Hintergrund für ihre Instagram-Stories, statt das, was uns alle an diesem Abend eigentlich zusammenbringen sollte.
Wo ist die Magie der Clubs geblieben?
Es hat mich wirklich traurig gemacht, denn ich erinnere mich an Zeiten, in denen Clubs ein Ort waren, an dem die Musik zelebriert wurde. Früher ging man in einen Club, um sich von der Musik mitreißen zu lassen, den Teil einer Gemeinschaft zu sein, die für ein paar Stunden alles andere um sich herum vergaß. Die Menschen waren präsent, sie tanzten, lachten und verloren sich in der Musik. Man spürte die Energie im Raum – die Beats, die Bässe, die Euphorie – und jeder lebte den Moment.
Doch heute scheint es, als wären diese magischen Nächte seltener geworden. Stattdessen dominiert die Welt der sozialen Medien auch das Nachtleben. Es geht weniger darum, den Augenblick zu genießen, sondern darum, wie dieser Moment später auf den Screens anderer aussehen wird.
Musik und Social Media – ein ungleicher Kampf?
Versteht mich nicht falsch, ich bin nicht gegen Social Media oder gegen das Teilen von Erlebnissen. Aber es ist frustrierend zu sehen, wie sich das Verhalten in Clubs verändert hat. Die Musik, die eigentlich im Mittelpunkt stehen sollte, rückt oft in den Hintergrund. Dabei ist sie das Herzstück jeder Clubnacht. Sie gibt uns die Möglichkeit, uns auszudrücken, loszulassen und uns mit anderen zu verbinden – jenseits von Likes und Followern.
Was können wir tun?
Ich frage mich oft: Wo sind die Clubs, in denen Handys verboten sind? Wo die Menschen ihre Augen schließen, ihre Arme in die Luft werfen und sich einfach nur von den Beats treiben lassen? Es ist Zeit, dass wir uns wieder auf das Wesentliche besinnen: die Musik und das Gefühl, das sie uns gibt.
Vielleicht sollten wir alle einen Moment innehalten und überlegen, warum wir eigentlich in den Club gehen. Es ist nicht das perfekte Selfie oder die coolste Insta-Story, die uns diese besonderen Erinnerungen schenkt. Es sind die Momente, in denen wir uns der Musik hingeben, uns verlieren und gleichzeitig finden.
Ich hoffe, dass es wieder mehr Orte gibt, an denen die Musik regiert und wir als Gemeinschaft zusammen tanzen können – ohne Handy in der Hand, aber mit dem Herz am richtigen Fleck.
Lasst uns die Magie der Musik zurück in die Clubs bringen.
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