DAZN vs. DFL: Wie Profitgier den Fußball zerstört

Als leidenschaftlicher Fußballfan und jemand, der die Entwicklungen im Profisport aufmerksam verfolgt, bin ich zunehmend skeptisch, wenn ich mir ansehe, wie DAZN und die DFL aktuell um die Übertragungsrechte streiten. Klar, DAZN ist einer der großen Player im internationalen Sportstreaming, und Alice Mascia, die Deutschland-Chefin von DAZN, gibt sich betont optimistisch, wenn sie sagt, dass DAZN bald profitabel wird. Doch bei all diesen großen Zahlen und wirtschaftlichen Erfolgsmeldungen frage ich mich: Auf wessen Kosten geht das eigentlich?

Fangen wir mit dem Konflikt an. DAZN ist offenbar bereit, mehr Geld für die Bundesliga-Übertragungsrechte zu zahlen, fühlt sich aber von der DFL unfair behandelt. Angeblich wurde ihr besseres Angebot abgelehnt, weil eine Bankbürgschaft fehlte. Klingt erstmal nach einem bürokratischen Detail. Aber worum geht es hier wirklich? Es ist doch bezeichnend, dass DAZN mit einem kompletten Ausstieg aus der Bundesliga droht. Das ist entweder eine leere Drohung, um die DFL unter Druck zu setzen, oder ein Zeichen, dass DAZN das Vertrauen in die eigenen Positionen verloren hat. Beides stimmt mich nicht gerade zuversichtlich.

Was passiert, wenn DAZN wirklich aus der Bundesliga aussteigt? Für die Fans wäre das fatal. Die Auswahl an Anbietern wird kleiner, die Preise steigen, und letztlich leidet die Vielfalt der Übertragungen. Außerdem würde der ohnehin schon übersättigte Markt der Sportrechte noch weiter von großen Akteuren wie Sky oder Amazon dominiert werden. Wo bleibt da der Wettbewerb, der angeblich den Fans zugutekommen soll?

Und dann ist da noch die Rolle von Len Blavatnik, dem Investor hinter DAZN, der laut Mascia Milliarden in den Fußball investiert hat. Klar, das hilft kurzfristig den Vereinen, die ihre Medienrechte lukrativ verkaufen wollen. Aber wenn immer mehr Geld in den Sport gepumpt wird, um die Rechtepreise in die Höhe zu treiben, dann stelle ich mir die Frage: Wohin soll das führen? Werden wir irgendwann an einem Punkt ankommen, an dem die Rechte so teuer sind, dass selbst große Player wie DAZN ins Wanken geraten?

In meinen Augen ist dieser Konflikt ein Symptom eines viel größeren Problems: Der Fußball und der Sport insgesamt werden zunehmend von Kapitalinteressen dominiert, die wenig mit dem eigentlichen Spiel und den Fans zu tun haben. Es geht nicht mehr um Leidenschaft oder fairen Wettbewerb, sondern darum, wer am meisten Geld in den Markt pumpt und die besten Deals abschließt. Doch was passiert, wenn ein Anbieter wie DAZN irgendwann nicht mehr mitspielen kann oder will? Dann stehen Vereine, Ligen und vor allem die Fans im Regen.

Ich bin kritisch, ob diese Entwicklung wirklich gut für den Fußball ist. Die DFL muss sich fragen, ob es wirklich sinnvoll ist, den Sport immer stärker in die Abhängigkeit von Großinvestoren und internationalen Medienkonzernen zu treiben. Und DAZN sollte sich überlegen, ob sie ihren Fokus nicht eher auf stabile Partnerschaften und langfristige Nachhaltigkeit legen wollen, anstatt kurzfristige Profite durchzusetzen. Am Ende des Tages sollten die Fans und der Sport im Mittelpunkt stehen – und nicht die Frage, wer die dickste Geldbörse hat.

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